Brombeeren

Brombeeren, eigentlich gar keine Beeren, gehören aber trotzdem hierher

Wissenswertes über Brombeeren

Der Brombeerstrauch ist eine Kletterpflanze (Spreizklimmer) und wird zwischen 50 und 300 cm groß, die Stängel sind sehr stachelig und verholzen. Die Stacheln dienen dabei als Kletterhilfe und Fraßschutz. An den Trieben, die die Pflanze ausbildet, sitzen wechselständig unpaarig drei-, fünf- und siebenzählige gezähnte und gefiederte Blätter, die im Herbst nicht abgeworfen werden.

Erst im zweiten Jahr bildet die Pflanze von den einzelnen Trieben abgehend spezielle Seitentriebe, an deren Ende sich die Blütenstände befinden. Zwischen Juni und August bilden sich die meist weißen, selten rosafarbenen Blüten aus. Jede Blüte hat jeweils 5 Kelch- und Kronblätter und über 20 Staub- und Fruchtblätter. Der Boden der Blüte ist vorgewölbt. Nach der Blüte sterben die Triebe ab.

Die blauschwarzen Früchte sind, anders als der Name der Pflanze suggeriert, keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte, die sich aus den einzelnen Fruchtblättern bilden: jede ihrer kleinen Einzelbeeren ist im Aufbau einer Steinfrucht (zum Beispiel Kirsche) gleich. Anders als bei der Himbeere ist die Frucht fest an den Blütenboden gebunden. Sie ist saftig und wohlschmeckend und kann von Juli bis Oktober gesammelt werden.

Die Brombeerblätter sind reich an Gerbstoffen, enthalten Flavone, Anthocyanidine, Spuren von ätherischem Öl und organische Substanzen. Die Früchte enthalten Vitamin A und C. Auch kleinere Mengen Ellagsäure sind in der Frucht enthalten.

Verwendung

Verwendung als Lebensmittel

Die Pflanze ist wegen ihrer Früchte beliebt als Gartenpflanze. Die durch ihren hohen Vitamingehalt äußerst gesunden Früchte werden häufig roh verzehrt oder aber auch beispielsweise als Marmelade, Gelee, Kompott oder Saft vielfältig in der Küche verwendet. Aus dem Saft der Früchte lassen sich Wein und Schnaps herstellen.

Aus den Blättern vor allem der Triebspitzen kann durch Fermentierung ein wohlschmeckender Tee gewonnen werden. Die Blätter sind, wie auch bei der Himbeere, der Teil, der die Heilpflanze ausmacht.

Verwendung als Heilpflanze

Der aus den Blättern bereitete Tee wird bei Magen-Darmkatarrhen verabreicht. Die Früchte wirken harntreibend. Man sagt ihm eine allgemein blutreinigende und blutzuckersenkende Wirkung nach; außerdem soll er harn- und schweißtreibend wirken. Brombeeren sind eine gute Quelle für die Vitamine A und C, sie enthalten Kalium, Magnesium und Kupfer. Zahnfleischentzündungen können damit behandelt werden. Brombeeren fördern die Blutbildung und helfen bei Verdauungsschwäche und Fieber. Brombeersaft ist, leicht angewärmt und in kleinen Schlucken getrunken, ein vorzügliches Mittel bei Heiserkeit und überanstrengter Stimme. Der Aufguss mit Brombeerblättern soll als Gurgelmittel bei akuten Halsschmerzen helfen.

Die frühere Verwendung der Wurzel als Heilmittel ist unbewiesen und nicht mehr gebräuchlich.

Verwendung als Farbstoff

Brombeere ist ein altes Färbemittel für graue und braune Farbtöne; Brombeerblätter wurden außerdem in der Lederherstellung verwendet. Zum Färben kann man getrocknete Blätter verwenden; besonders geeignet sind aber die frischen Triebe, die im April direkt aus dem Boden hervorwachsen und dann noch ganz weiche Stacheln haben